Samstag, 28. Februar 2015

Bienvenido a Tierra del Fuego!

Willkommen in Feuerland!
Am Donnerstag bin ich endlich in Ushuaia gestrandet, der südlichsten Stadt der Welt.
Die letzten Tage waren teilweise beschwerlich. Viel Wind, Regen und kalte Temperaturen.
Von Puerto Madryn ging es nach Caleta Olivia, 535km. Der Wind wurde ab dort extrem stark.
Caleta Olivia ist eine hässliche Erdölstadt. Campingplatz gab es zwar, aber der war 200m von einer Mülldeponie entfernt. Hostel gab es keine in der Stadt also ging es ab ins Hotel mit sicherem Parkplatz.
Den nächsten Tag bin ich sehr früh los um viel Strecke zu machen. Es ging 712km bis nach Rio Gallegos. Dort bin ich auf einen Campingplatz, wo am Abend 2 Hamburger Motorradfahrer aus dem Süden kommend strandeten. Melanie und Martin sind schon das zweite mal mit dem Motorrad in Südamerika unterwegs und sie konnten mir viele Tipps für die weitere Reise mitgeben.
http://www.wir-in-suedamerika.net/
Anschließend ging es weiter nach Rio Grande. Bis nach Ushuaia konnte ich es an einem Tag nicht schaffen. Weil man ein Stück in Chile fahren muss. Die Grenzübergänge kosteten knapp 2h, dazu kam dann noch die Fährüberfahrt nach Feuerland. Außerdem waren die Straßen in Chile größtenteils unbefestigt.
Feuerland hat mich mit schnuckeligen 7 Grad, pausenlosen Regen und weiterhin viel Wind empfangen - perfektes Motorradwetter also. ;-)
In Rio Grande war ich in einem kleinen, gemütlichen Hostel. Auf Grund der Temperaturen und dem vielen Regen wollte ich nicht Zelten. Die Zimmer waren auf gefühlte 40 Grad beheizt. Im ersten Moment sehr angenehm, zum schlafen aber furchtbar. Fenster konnte man nicht öffnen und die Heizung nicht regulieren oder gar abschalten. Den einzigen Vorteil des stark beheizten Zimmers sah ich darin, dass alle Klamotten wieder trocken waren am nächsten Morgen. :)
Am Donnerstag ging es dann endlich auf die letzte Etappe nach Ushuaia. Nur noch 215km, ich habe es gemütlich angehen lassen. Erstmal das Motorrad vom Dreck des Vortags befreit. Von den vielen Schotterpisten und dem Regen klebte der ganze Sand und Schmutz am Motorrad.
Das Wetter war gut, die Temperaturen zwischen 6 und 10 Grad. Dank Griffheizung und Thermounterwäsche aber kein Problem. Landschaftlich wurde es Kilometer für Kilometer interessanter. Nach knapp 4.000km überwiegend Pampas eine willkommene Abwechslung.
Man sah die ersten Schneebedeckten Berge auf der einen und das Meer auf der anderen Seite. Außerdem gibt es hier endlich wieder Bäume.
Ab hier beginnt jetzt der schöne Teil der Reise. :)
Die Bilder dazu....  (leider nicht chronologisch)

endlich! - Ankunft in Ushuaia bei bestem Wetter
hier werde ich noch zum Weintrinker, Malbec aus Mendoza, sehr zu empfehlen!
nach Ankunft in Ushuaia ein ordentliches Rinderfilet, sehr fein!! ;)
viele Kreuzfahrtschiffe machen hier halt und die Passagiere fluten die Stadt
fin del mundo - das Ende der Welt
Ushuaia ist am nächsten zur Antarktis
Zentrum von Ushuaia
Ruta 3, einmal quer durch Argentinien
Evita Peron
Ushuaia
der Wachhund vom Hostel Cruz del Sur, das Motorrad ist sicher :)


Lago Fagnano
Lago Escondido
die Deutschen...
Camping in Rio Gallegos, ein Schluck aus dem Flachmann, nach 720km war der verdient. :)
Melanie und Martin aus Hamburg
Caleta Olivia, hier dreht sich alles nur ums Erdöl, dafür war der Sprudel günstig :)
nicht mehr weit
Lago Fagnano
50km vor Ushuaia, schöne Motorradstrecke!! :)
die ersten Bäume, knapp 150km vor Ushuaia
Überquerung der Magellanstraße in Chile
warten auf die Fähre, als Motorradfahrer habe ich mich vorgedrängelt und gleich die nächste genommen - eine deutsche Touristin ist aus ihrem Auto ausgestiegen, die lange Schlange vorgegangen und hat mich sanft ermahnt, dass man so etwas nicht macht, sie würde doch schon 2,5h warten... die Argentinier haben nur Matilda bestaunt und mich mit Daumen-Hoch-Gesten begrüßt...
man kann den mehr als 100km/h schnellen Wind nicht sehen... aber er war da :)

Sonntag, 22. Februar 2015

Peninsula Valdez

Heute habe ich die Halbinsel Valdez umrundet. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und bekannt für eine große Vielfalt an verschiedensten Tieren.
Motorradtechnisch war das heute ein Highlite. 280km Schotterpiste, fast kein Wind und angenehme 20-25°C. Die Schotterstraßen gehen super zu fahren. Etwas Druck aus den Reifen abgelassen, Traktionskontrolle aus und ein fettes Grinsen unterm Helm lies sich nicht vermeiden. :)
Zu den Tieren. Ich habe Flamingos und sogar Orcas in der Ferne gesehen. Pottwale kann man jetzt leider nicht mehr sehen. Die sind seit Dezember weg. Sonst sieht man diese ebenso vom Land aus.
Jede Menge Seelöwen, Seeelefanten und Pinguine gab es zu sehen. Beim fahren selbst muss man auf die Alpakas aufpassen. Die stehen gern mal auf der Straße herum, bzw. überqueren diese Spontan in kleinen Herden.
Nach knapp 420km war ich zurück im Hostel, wo ich mein ganzes Gepäck verstaut hatte um mehr Freude am Fahren zu haben. :)
Die nächsten Tage werden langweilig und hart. Ab hier gibt es bis Ushuaia, der südlichsten Start der Welt, nichts mehr zu sehen. Die 1800km werde ich schnellstmöglich durchziehen. Die Hauptstraße ist gut ausgebaut habe ich mir sagen lassen. Man muss nur auf die Alpakas aufpassen und darf das Tanken nicht vergessen. Apropos tanken. Ich habe ganz vergessen zu erwähnen dass von Beginn an meine Tankanzeige defekt ist. Wahrscheinlich ist das beim ab pumpen des Tanks beim verpacken des Motorrads passiert. Es nervt ein wenig, weil permanent die Warnlampe leuchtet und im Display Fett FUEL! angezeigt wird. Wenn ich Zeit habe muss ich mal schauen ob ich das selbst beheben kann, sonst bleibt es eben so.
Noch eine Anmerkung zur Durchschnittsgeschwindigkeit. Ich bin seit Buenos Aires bisher 2200km gefahren und habe einen Schnitt von guten 90km pro Stunde. Trotz der heutigen Schotterpassagen. Selbst auf den Schotterstraßen bin ich auf den geraden teilweise bis 120km/h gefahren. Manchmal auch nur 60km/h. Je nach Beschaffenheit.

sehr gutes Essen !!


in der Ferne waren die Flamingos

Top Bedingungen!

Alpaka beim trinken

Seelöwen und andere Tiere

keine Ahnung was das war, aber er war zutraulich und kam bis auf einen halben Meter an uns heran

Unglaublich. Dieser Kanadier ist mit seiner Frau von Kanada bis Argentinien gefahren. Alles auf dem Landweg mit dem Wohnmobil. Jetzt fahren sie auf dem Landweg wieder zurück. Seine Frau hat superleckere Sandwiches gemacht als er mir viele Tipps zu Straßen und Sehenswürdigkeiten gegeben hat. Tolle Begegnung!

Alpakas



das mag Matilda :)

Pinguine

ein Skelett von einem gestrandeten Pottwal



Freitag, 20. Februar 2015

on the Road !!

So, am Mittwoch lief alles glatt beim Zoll. Nach knapp 6h hatte ich Matilda unterm Arsch und habe das Flughafengelände bei pünktlich einsetzendem Regen verlassen. Der Zoll hat sich genau NICHTS am Motorrad angesehen. Weder musste ich meine Koffer öffnen, noch hat er mir irgendwelche Fragen gestellt.
Der teilweise starke Regen konnte meine Freude nicht trüben und ich habe dank GPS sehr schnell Buenos Aires verlassen können.
Nach knapp 220km habe ich einen verlassenen Campingplatz gefunden. Da die Ferien in Argentinien schon vorbei sind ist so gut wie nirgends was los. Ich habe mit den Platz mit 2 anderen einheimischen Familien geteilt. Da keiner Englisch konnte und ich kein Spanisch, haben wir es beim Namensaustausch belassen und direkt eine Flasche argentinischen Rotwein geöffnet. Achtung: Die Argentinier trinken ihren Rotwein mit Eiswürfel. Mir hats geschmeckt. :)
Leider begann es nach knapp einer Stunde sehr stark zu regnen. Die Nacht war gleich eine harte Probe. Sehr starker Regen die ganze Nacht durch, dazu noch brutaler Wind und Gewitter.
Da der Weg zum Campingplatz eine unbefestigte Straße ist, war sie nach dem Regen stark aufgeweicht und nicht angenehm zu fahren. Ging aber alles gut.
Nach knapp 50km Dreckpiste war ich zurück auf der Hauptstrasse und ich konnte am 2. Tag gute 500km Strecke machen. Geschlafen wurde wieder im Zelt. Auf dem Weg zum Campingplatz bin ich auf einer Sandpiste weg gerutscht. Nix passiert am Mopped, Matilda stand auch schnell wieder. Dank eines stämmigen Mannes und seiner noch stämmigeren Frau. :)
Heute konnte ich knapp 640km Strecke machen. Zelt wurde schon aufgebaut. Jetzt sitz ich in einem Restaurant am Meer und nutze das WLAN. Aktueller Standort: El Condor, südlich von Viedma.
Zu den Straßen: Die Hauptstraßen sind in guten Zustand. Der Seitenwind ist tückisch und anstrengend, speziell wenn LKW`s entgegenkommen oder man überholt welche.
Landschaftlich ist es furchtbar langweilig. Pampas, aber das argentinische Original. :) Das heißt Gras- und Weideland und die Straßen NUR gerade. Und wenn mal eine Kurve kommt dann muss man sich das vorstellen wie eine seeehr langgezogene deutsche Autobahnkurve. Motorradtechnisch kommt bisher wenig Freude auf.
Hier ein paar Eindrücke:

Endlich, Matilda ist da.

Camping in Argentinien. Bezahlen musste ich übrigens nix.

auf dem Campingplatz mit Carlos - kein Wort verstanden, der Wein war trotzdem gut

Carlos und Sohn

50km leicht aufgeweichte Piste - toll !

kurz vor Mar del Plata

Pinkelpause

ah ja, jetzt weiß ich wie Matilda unten herum aussieht

Strand in Necochea, zweiter Schlafplatz

immer schön geradeaus

Pampas soweit das Auge reicht

mein erstes Selfi

es ist zwar kein Flötzinger Pils, aber immerhin ein deutsches :)