Sonntag, 19. April 2015

Pause in Buenos Aires

Die letzten 2 Wochen bin ich in Buenos Aires geblieben. Zum einen um eine Pause vom Motorradfahren zu machen. Zum anderen um einen Sprachkurs zu besuchen.
Der Sprachkurs hat leider weniger gebracht als erhofft. Daran bin ich aber selbst schuld. Erstens habe ich im Hostel, bzw. später in dem Apartment in das ich gezogen bin, nur Englisch gesprochen.
Zweitens bin ich nie dazu gekommen Vokabeln zu lernen. :)
Buenos Aires hat mir jetzt beim zweiten Besuch allgemein viel besser gefallen. Ich habe diesmal einfach im richtigen Viertel gewohnt. In Palermo gibt es unzählige nette Restaurants, Bars und allgemein geht es hier recht bunt zu. :)
Morgen geht die Reise wieder weiter und ich freue mich schon wieder richtig aufs Motorrad fahren und die beiden neuen Ländern Uruguay und Brasilien.

Die letzten Tage habe ich entschieden die Reise in Kolumbien zu beenden. Es ist zeitlich absolut unmöglich bis nach USA, geschweigedenn bis Kanada oder gar Alaska zu fahren. Theoretisch geht es mit Sicherheit, aber ich habe keine Lust jeden Tag 500km auf dem Motorrad zu sitzen und alles an mir vorbeifliegen zu sehen.
Der restliche grob geplante Reiseverlauf sieht wie folgt aus: Uruguay, Brasilien (maximal bis Sao Paolo), dann östlich um die Iguazu Fälle anzusehen. Anschließend Paraguay, nochmals Argentinien (Salta-Gegend), Chile (Atacarma Wüste), Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien. Ich habe jetzt nicht mehr ganz 4 Monate Netto-Reisezeit übrig (der Rücktransport des Motorrads muss noch vor Ort in Kolumbien organisiert werden), so habe ich eh schon genug zu tun dass alles zu schaffen. :)

Anbei noch paar Bilder von Buenos Aires.

15-spurig! Perfekt um den richtigen Ampelstart zu trainieren :D
ein Park in Palermo, Buenos Aires
mit dem Bus wäre ich auch gern in die Schule gefahren :)
La Bomba de Tiempo Show

eine Milonga, ein argentinisches Tango-Tanzlokal


Asado - grillen auf Argentinisch. Schweinefleisch? Fehlanzeige! Fleisch ist hier gleichbedeutend für Rind.
der einzige Regen in 2 Wochen - dafür aber richtig
ein "schöner" Friedhof in Recoleta...
jeder dieser kleinen Häuser und Statuen sind ein Grab...
wie man sich vorstellen kann sind hier nur die bekanntesten Dichter und Denker der Landes begraben



"Las Cabras" mein Lieblingsrestaurant ;-)

das Essen wie immer grandios !!! - dieses Rinderfilet mit Salat z.B. kostet umgerechnet nur 7€
schon wieder Filet! :-)





Samstag, 4. April 2015

Santiago - La Serena - Mendoza - Buenos Aires

Nach mehr als 2 Wochen gibt es mal wieder ein Update.
In Santiago de Chile angekommen habe ich meinen Hinterreifen und das Motoröl inkl. Filter bei MotoAventura wechseln lassen.
Außerdem habe ich in Santiago Tini und Anja wieder getroffen und mir mit Ihnen eine private Unterkunft geteilt. Das ist günstiger als ein Hostel und das Motorrad ist sicher untergebracht.
Ab dort bin ich gemeinsam mit 2 Schweizern, die ich im Torres del Paine Nationalpark kennen gelernt habe Richtung Norden aufgebrochen um den landschaftlich atemberaubenden "Paso de Agua Negra" zu fahren. Die höchste Grenzstation zwischen Chile und Argentinien, auf knapp 4800m. Die beiden Mädels haben sich ebenfalls angeschlossen und sind im Camper der Schweizer mitgefahren.
Auf dem Weg in den Norden sind wir durch Valparaiso gefahren, leider hat es dort bei Ankunft geregnet und ich konnte die eigentlich sehr schöne Stadt gar nicht genießen mit dem Motorrad. Wir haben uns dann aufgeteilt. Ich bin in den Norden weiter und habe eine Cabana für uns 5 gesucht, während die anderen sich Valparaiso im Schnelldurchgang angesehen haben.
In La Serena angekommen, haben wir während einer Mittagspause in einem kleinen Restaurant, die Nachrichten von den Überflutungen in Nordchile gesehen. Auf Nachfrage hat man uns gesagt dass würde den Paso de Agua Negra nicht betreffen und wir könnten beruhigt weiter fahren. Auf dem Weg nach Vicuna wo wir übernachten wollten, hat es uns dann erwischt. Die Straßen waren voll von Schlamm und Wasser. Shit. Da es schon dunkel war konnten wir aber das Ausmaß nicht richtig erkennen. An einer Tankstelle sagte man uns dann, dass der Pass geschlossen ist, auf Grund des regens und schnees auf dem Pass. Mindestens für eine Woche.
Nach kurzer Krisensitzung haben wir uns entschieden nach La Serena zurück zu fahren um uns dort eine Unterkunft zu suchen, da die Stadt schon bei der Hinfahrt einen guten Eindruck gemacht hat und in Vicuna die Auswahl an Unterkünften sehr spärlich ist.
Wir haben uns dann wieder eine Cabana gemietet, was nichts anderes ist als ein Bungalow in dem man mit 5 Personen sehr günstig wohnen kann.
In La Serena haben wir uns dann eingehend über die Situation des Passes informiert und erfahren dass der Pass für mindestens 20 Tage gesperrt ist. Das war für alle sehr enttäuschend, da der Pass ein absolutes Highlite ist und wir extra 600km Umweg dafür in Kauf genommen haben. In den Norden konnte man auch nicht weiter fahren wegen der Überschwemmungen, also mussten wir notgedrungen wieder zurück nach Santiago. 1200km umsonst. :(
Wir haben dann den Grenzpass zwischen San Felipe und Mendoza genommen. Waren zwar nur 3200m Seehöhe, aber landschaftlich auch ganz nett.
In Mendoza haben wir 3 tolle Tage verbracht. Um Mendoza herum wird Wein angebaut. Der in Argentinien weit verbreitete Malbec. Da es dort weniger als 30 Regentage im Jahr gibt entwickelt sich der Wein hervorragend. Auf einer Radtour durch die Weinanbaugebiete konnten wir uns bei zwei Winzern von dem guten Wein überzeugen. :)
Von Mendoza ging es dann weiter nach Buenos Aires. Die Mädels sind direkt nach Salta weiter, dafür ist ein Israeli mitgekommen welchen wir im Hostel kennen gelernt haben. Auf dem Weg nach Buenos Aires haben wir zwei mal wild gecampt. Unser erster Platz war eigentlich perfekt, etwas Abseits von einer staubigen Schotterpiste. Als wir unser Abendessen gegessen hatten und gerade eine Flasche Wein geöffnet hatten, kam ein Auto direkt auf uns zu gefahren - ein Polizei Pickup. Sie wollten nachsehen wer wir sind, haben unsere Personalien aufgenommen und uns vor den Schlangen gewarnt. An eine entspannte Nacht im Zelt war ab diesem Moment nicht mehr zu denken. :D Eine Schlange hatte übrigens keiner von uns gesehen.
Der zweite Schlafplatz 200km vor Buenos Aires war ein Highlite, direkt an einer Lagune.
Zu später Stunde kamen dann noch 3 Argentinier und haben zum Angeln begonnen. Gefangen haben sie nichts, aber viel Gras geraucht. :) Wie sich heraus stellte war einer von Ihnen Polizist und hatte 2 Tage vorher bei einer Kontrolle Cannabis konfisziert, welches er großzügig jedem von uns angeboten hat. Wir hatten dann einen netten Abend zusammen und rauchten aus einer speziellen Pfeife das Gras.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Buenos Aires. Wir haben im voraus eine Unterkunft organisiert, ein Apartement im angesagtesten Viertel der Stadt. In Palermo gibt es unzählige Restaurants, Bars und Clubs und ich genieße nach knapp 13.000km (davon 8.000km im windigen und oft regnerischen Patagonien) in 7 Wochen die Zeit hier.
Anbei wie immer ein paar Bilder der letzten Tage...

U-Bahn Station in Santiago de Chile - Blitzblank sauber, kein Vergleich zu Buenos Aires
Santiago de Chile
ein Denkmal in Santiago
die größte Flagge Chiles im Zentrum
sehr lecker! - den Namen hab ich leider vergessen
in Santiago gibt es unzählige nette Bars und Restaurants
unser Haushund, Name: Titan
Matilda beim Öl- und Reifenwechsel
entlang der Westküste Chiles
lustige Architektur in Hanglage
Westküste Chiles


Blick aus unserer Cabana in Quintero
Panamerican Highway zwischen Santiago und La Serena
Grenzpass zwischen Chile und Argentinien
dumm gelaufen, da liegt er nun der Container :)
Grenzstation auf knapp 3000m
tolle Landschaften sieht man in den Anden
Blick aufs GPS
nach der Grenze auf der argentinischen Seite
ein alter Bahnhof am Pass, alles außer Betrieb

Monument am Pass auf argentinischer Seite

Blick auf den Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas mit 6.962m
keine Angst, das ist kein Rost, nur schützender Dreck der langsam abblättert
keine Ahnung wo der andere Teil ist
Radtour um Mendoza herum zu den Winzern
erste Station - sehr Informativ und berauschend :)
natürlich hat jeder eine Flasche mitgenommen

Anja, Tini, Daniel, Remo und Max vor der Abfahrt in Mendoza
der Schlafplatz, wo es angeblich die vielen Schlangen gab


sinnvolle Erweiterung des Funktionsumfangs ;-)
Schlafplatz an einer Lagune, viele Mücken inklusive
das Apartment in Buenos Aires, geile Bude für wenig Geld
unser "Garten", der Caipirinha ist wie immer Top!!
mehr braucht man nicht für den geilsten Cocktail der Welt: Cachaza, Eis, Limetten und Zucker
beim Friseur in Buenos Aires, der Friseur ist der mit den langen Haaren
on the road...